Die traurige Geschichte Deutscher Einwanderer auf Lower East Side

Die traurige Geschichte Deutscher Einwanderer auf Lower East Side

Die Stadtrundfrahrt Bronx, Queens und Brooklyn Tour ist etwas ausgewöhnliches, weil man sich von einer auf die andere Minute zwischen Armut und Reichtum, zwischen den unterschiedlichsten Kulturen und Arichtektur bewegt. Auch die Deutsche Kultur hat einen großen Einfluss auf New York gehabt, leider mit einem traurigen Ende.

Deutsche Dispensarium war ein Gemeindekrankenhaus für die Armen und wurde zum Lenox-Hill-Krankenhaus

Das East Village von New York war einst die drittgrößte deutschsprachige Stadt der Welt - nur Wien und Berlin waren größer.
New York war seit je ein zu Hause einzigartiger ethnischer Enklaven, und Kleindeutschland, oder Little Germany, war buchstäblich eine deutsche Stadt mitten in New York, die ihre Sprache und Bräuche beibehielt.


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Auf dem Höhepunkt um Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in Little Germany 60.000 Deutsche und umfassten 400 so genannte Blocks, von der Division Street bis zur 14th Street und von der Avenue D bis Bowery. Es war eine der am dichtesten besiedelten Stadtteile New Yorks, und einige schätzen, dass 30% von New York City aus deutschen Einwanderern und ihren in Amerika geborenen Kindern bestand.

Der Tompkins Square Park auf Lower East Side befand sich im Herzen des Viertels und die Avenue B, war die als "German Broadway" bekannte Handelsstraße. Die Gegend, vor allem in der Nähe von Bowery, war voll mit riesigen Bierhallen, Lagerbiershops, Theatern und Lebensmittelgeschäften. Die meisten wurden in deutscher Beschilderung beworben, und die Nachbarschaft hatte sogar eine eigene deutsche Zeitung, die New Yorker Staats-Zeitung.

Was zerstörte "Littel Germany"

Am 15. Juni 1904 änderte sich alles, als das kleine Deutschland - und viele seiner Einwohner - beim "General Slocum Disaster" ausgelöscht wurden.

Was ein wundervoller Tagesausflug entlang des East River nach Long Island werden sollte, der vom East Village-Zweig der St. Mark's Lutheran Kirche für ihr 17. jährliches Picknick organisiert wurde, wurde zu einer Katastrophe. Das gecharterte Boot (General Slocum), das die Gäste nach Long Island bringen sollte, brannte aus und tötete an 1.000 Deutsche.

Die meisten Gäste auf dem Schiff waren Frauen und Kinder - und hauptsächlich aus wohlhabenden Familien. Diese Familien bildeten das soziale Fundament von Kleindeutschland und das Unglück führte zu erheblichen Auswirkungen auf die Gemeinde. Fast jede Familie verlor ein Mitglied, und die Zahl der Selbstmorde stieg nach der Katastrophe dramatisch an.

Das kleine Deutschland hat sich nie erholt. Die einst engmaschige Enklave löste sich langsam auf, und als der Ersten Weltkrieg anti-deutsche Gefühle auslöste, distanzierten sich die Menschen von ihrer Sprache, ihrem Brauchtum und noch mehr voneinander.

Wo die Überreste Deutscher Kultur in New York noch zu finden sind

Alles, was uns heute an die Tragödie erinnert, ist der Slocum Memorial Fountain mitten im Tompkins Square Park. Sie wurde 1906 von der Sympathy Society of German Ladies gestiftet und zeigt einen Löwenkopf sowie zwei Kinder, die auf das Meer schauen.

Slocum Memorial Fountain

Wenn man jedoch weiß, wo man nachschauen muss, kann man im East Village immer noch Überreste der Gegend, die einst mit Deutschen überfüllt war, finden.

An der Second Avenue 135 befindet sich die Ottendorfer Library, die an ihrer hellroten Ziegelfassade die Worte "Freie Bibliothek und Lesehalle" trägt. Sie wurde 1884 als erste öffentliche Bibliothek New Yorks eröffnet und war ein Geschenk eines deutschen Einwanderers Oswald Ottendorfer, Herausgeber der deutschen Zeitung, die Hälfte der Bücher war auf Deutsch, die andere Hälfte auf Englisch.

Die erste öffentliche Bücherei in New York

Das daneben liegende Gebäude, 137 Second Avenue, war die deutsche Apotheke - die Wörter "Deutsches Dispensary" leuchten immer noch an der Fassade. Es war ein Gemeindekrankenhaus, das den Armen medizinische Versorgung bot.

Ein weitereres Verbleibsel der einst blühenden Stadtteile befindet sich am 12. St. Marks Place, wo die Wörter "Einigkeit macht stark" und "Deutsch-Amerikanische Schützen Gesellschaft" über einer Tür eingraviert sind ist heute ein Yoga-Studio und ein Fitnessstudio.

Das berühmte Germania Bank Building auf 190 Bowery hat auch deutsche Wurzeln. Es wurde von einem deutschen Architekten erbaut und war der dritte Standort der Deutsch-Amerikanischen Bank, einer von deutschen Geschäftsleuten gegründeter Kette.
Das kleine Deutschland brachte auch die Germania Life Insurance Company of America hervor, die jetzt die Guardian Life Insurance Company ist.

Germania Bank Building




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